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Susanne Thomas - Künstlerin 

Mir wurde gesagt, dass ich Künstler werden würde, tatsächlich wurde mir versichert, dass ich ein Künstler bin, ab dem Alter von drei Jahren. Es dauerte ein paar Jahre, bis dieses Wort Sinn machte. Zuerst waren Künstler Leute, die Freunde meines Vaters waren und er mochte sie alle, auch wenn ich sie bizarr, seltsam oder geradezu gruselig fand.

 

Als ich 12 war beschloss ich, dass ich nie ein Künstler sein will, weil der alte Mann mit der Narbe im Gesicht, der in einem Zimmer mit Pinseln und Bildern lebte, die mit Spinnweben bedeckt waren, mich ansah, als ob er Lust hätte mich lebendig zu essen.

 

Im Alter von 16 hatte ich mehr als genug von Kunst, klassischer Musik, alten Gebäuden, mittelalterlichen Kirchen, Galerien und Museen gesehen und endlose Diskussionen unter Künstlern über - Kunst gehört.

 

Ich war bereit mein Leben zu leben und Kunst war etwas, das manche Leute anbeten, besonders dann wenn der Künstler schon tot ist.  

 

Ich interessierte mich für viele Dinge und Kunst war wirklich keine Priorität. Ich erlebte was die meisten Leute erleben, Schule, Heiraten, Kinder großziehen, Geld verdienen, reisen, etwas über das Leben und mich selbst lernen. Währenddessen hatte ich zwei Gewohnheiten, die mir gute Dienste leisteten:

 

Wenn ich mich auf etwas konzentrieren und Klarheit gewinnen musste, setzte ich mich hin und schrieb. Ich schrieb auch immer Ideen und Eindrücke auf, weil ich merkte, dass das Leben mich vergessen lässt, was ich sie nicht in Worte fasse, die man später wiederfindet. Die zweite Angewohnheit bestand darin, zu malen oder zu zeichnen, wenn ich keine Worte hatte, meistens in einem emotionalen Sturm, der das Denken erschwerte. Die Ergebnisse waren mal befriedigend und mal unbefriedigend, aber sollten auch nie von anderem verstanden werden, nicht einmal angesehen.  

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Heutzutage würde man das Kunsttherapie und Schreibtherapie nennen, die Geschichte neu gestalten und Emotionen ausdrücken. Ich denke, das ist nichts Neues, denn die Künstler, die ich zu Lebzeiten kennengelernt habe, waren alle in einer Dauertherapie. Kunst zu kreieren, zu präsentieren und Feedback zu bekommen ist nichts anderes.  

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Wenn es stimmt, dass ich ein Künstler bin, war ich immer einer.

Wenn nicht, werde ich nie ein Künstler sein.

Doch mein Geist und meine Seele ist voller Geschichten, Bilder und Poesie  -  einige sind wunderschön. Bei manchen kann ich mich nicht erinnern, sie geschrieben oder gezeichnet zu haben, aber ich habe es getan.  

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Möge diese Website Dich inspirieren.  

Susanne  

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